Das Wichtigste zum SEO-Template-Check in Kürze:
- Hier erfährst du, wie du deine Templates auf Suchmaschinenfreundlichkeit prüfen kannst und somit gut 80 % der IT-Fehler auffängst.
- Wir zeigen Dir wie ein Template Check mit kostenlosen Tools und Plugins funktioniert, was zu prüfen ist und worauf du unbedingt achten solltest!
- Es ist somit eine Methode um kostengünstig die SEO-Performance Deiner Website zu verbessern.
- Also Tee, Kaffee oder Kaltgetränk holen, kostenfreien Check ohne Agenturen durchführen und mit aufgeräumten Templates durchstarten!
Bei einem Seitentemplate handelt es sich um eine Vorlage oder Schablone für Dokumente, welche die wichtigsten Layout- und Design-Elemente enthält. In der Regel werden alle Produktseiten, Blogbeiträge oder Kategorieseiten über ein dediziertes Template veröffentlicht. Somit reicht es bei einem Template-Check aus, Seiten exemplarisch zu prüfen und somit Fehlerquellen aufzudecken, die sich auf alle Seiten des gleichen Templates beziehen.
Bei einem Template-Check prüft man die verschiedenen Seitentemplates einer Website auf Fehler.
Warum sollten SEO-Template-Checks durchgeführt werden?
Mit einem Template-Check lassen sich Fehler einfach aufdecken, die seitenweit in bestimmten Templates einer Website bestehen.
Mit der Behebung eines template-basierten Fehlers, lässt sich meist mit geringem Aufwand eine große Fehlerlast reduzieren. Existiert beispielsweise eine fehlerhafte Verlinkung in der Navigation oder in einem Linkmodul, so zieht sich der Fehler über alle Seiten des zugehörigen Seitentemplates. Wird der Fehler einmal behoben, bringt dies einen Nutzen für die gesamte Seitenstruktur.
Ein Template-Check ist daher eine äußerst pragmatische Herangehensweise zur Identifikation von Potentialen im Sinne der Suchmaschinenoptimierung für die eigene Website.
Besonders zu empfehlen sind Template-Checks:
- im Rahmen eines SEO-Audits,
- bei der Prüfung einer Test-Seite oder Staging Umgebung vor einem Relaunch,
- nach einem plötzlichen Traffic-Einbruch eines bestimmten Webseitenbereiches
Bestandteile einer SEO-Template-Prüfung
Da eine Website meist aus mehreren Templates besteht, sollte die Prüfung auch für alle wichtigen Templates erfolgen. Hier sollte man einerseits nach Suchmaschinenoptimierung priorisieren, aber auch nach Business-Case entscheiden, welche Seitenbereiche besonders relevant sind.
Auswahl spezifischer Seiten für den SEO-Template-Check am Beispiel E-Commerce
Ein Online-Shop hat meist unterschiedliche Templates für die Startseite, Kategorieseite, Subkategorieseiten und Produktdetailseite. Um eine bestimmte Seite für die Template-Prüfung auszuwählen, kann man zum Beispiel die wichtigste Einstiegsseite für Anfragen ohne den eigenen Markennamen auswählen. Dies kann man leicht über die Anfragen aus der Google Search Console herausfinden.
Da wir im Template-Check davon ausgehen, dass jeder Produktdetailseite das gleiche Template zugrunde liegt, ist die Auswahl einer geeigneten URL nicht kriegsentscheidend. Bei Auswahl einer klickstarken URL kann man jedoch gleichzeitig individuelle Anpassungen vornehmen, wie die Optimierung von Title und Description oder die Verbesserung des Seitentitels.

Bestandteile einer umfassenden Template Prüfung sind:
- Check der mobilen Nutzbarkeit
- Prüfung von Template-basierten Links (Verlinkungen in Hauptnavigation und Footer oder speziellen Linkboxen)
- Prüfung der korrekten Auszeichnung der Überschriftenstruktur (H-Elemente)
- Fundierte Analyse von Titles und Descriptions
- Prüfung der Open Graph Tags
- Prüfung der strukturierten Datenauszeichnung mit schema.org

Check der mobilen Nutzbarkeit des Seitentemplates
Bei dieser Prüfung wird festgestellt, ob Fehler in der Website bestehen, die die Nutzung über Mobilgeräte beeinträchtigt. Hierzu stellt Google das kostenlose Mobile Friendly Tool von Google zur Verfügung.
Dieser Check ist seit der Mobile First-Indexierung, bei der die mobile Version der Inhalte für die Berechnung des Rankings genutzt wird, noch wichtiger geworden. Auch wenn deine Website noch nicht auf die Mobile-First-Indexierung umgestellt wurde, ist es sinnvoll, die Mobilfreundlichkeit zu prüfen, denn Google rollt die Mobil-First Indexierung immer weiter aus. Ob deine Website bereits im Mobile-First-Index ist, erfährst du über deine Google Search Console.
Merke: Nutzer greifen immer öfter über mobile Geräte auf Websites zu. Deshalb solltest du auch eine optimale mobile Nutzbarkeit der Seite anstreben.
Beim Test der Optimierung für mobile Geräte beachte Folgendes:
- Angepasster Viewpoint: Kann der Nutzer die Seite auf einem Mobilgerät vollständig sehen oder muss er hin und her wischen, um alle Inhalte zu erkennen?
- Größe der Link- und Schaltflächen: Sind Linkmodule und Schaltflächen groß genug, sodass diese mit mobilen Geräten ausgewählt werden können?
- Optimale Schriftgröße: Kann der Nutzer die Inhalte gut erkennen und sind Texte leicht lesbar?
- Ladbare Ressourcen: Gibt es Probleme in der Ladezeit von Ressourcen? Oder werden wichtige Elemente wie CSS-Dateien für Mobilgeräte vollständig blockiert?
Prüfung der Erreichbarkeit Template-basierter Verlinkungen
Hierbei prüft man alle vorhandenen Verlinkungen der jeweiligen Seite auf einer Website auf die Erreichbarkeit des Linkzieles.
Fragestellungen hierzu sind:
- Werden interne Weiterleitungen bzw. Weiterleitungsketten erzeugt? Wird auf Seiten verlinkt, die den Statuscode 301, 302 oder andere 3xx besitzen, sollten neue Linkziele bestimmt werden, um interne Weiterleitungen abzubauen.
- Wird auf Seiten verlinkt, die nicht mehr existieren? Ist auf Seiten verlinkt, die den Statuscode 404 besitzen, sollten die Links entweder entfernt oder neue Linkziele definiert werden. So können Fehlerseiten abgebaut werden. Dies hilft dem Nutzer wie auch dem Crawler!
Das Ziel ist, fehlerhafte Verlinkungen (z. B. 301er, 302er, 4xxer), die sich zum Beispiel in der Hauptnavigation, in Linkmodulen oder im Footer befinden, zu identifizieren.
Diese Prüfung kann man ohne ein kostenpflichtiges Tool ausführen. Dafür benötigt man den Screaming Frog und das Browser-Plugin Web Developer.
Der Screaming Frog crawlt in der kostenfreien Version nur die ersten 500 URLs. In den meisten Fällen sollte das ausreichend sein, um template-basierte Links zu evaluieren.
Hinweis: Weitere kostenlose Browser-Plugins für die Suchmaschinenoptimierung findest Du in unserem Beitrag SEO-Plugins für Chrome.
Mit Hilfe des Web Developers ermittelt man alle Links auf der Seite.

Dazu klickt man auf den Reiter „Information“ und anschließend auf „View Link Information“. Die Liste, die man hier bekommt, enthält alle vorhandenen Links auf der Webpage (intern und externe Verlinkungen).
Anschließend kann man alle gefundenen Links als Liste in Screaming Frog kopieren. Mit Start des Crawlings werden nun alle Links überprüft und nach Statuscode kategorisiert. Die fehlerhaften Links müssen dann auf der Seite lokalisiert werden. Je nachdem in welchen Modulen sich die Links dann befinden, kann abgeleitet werden, ob es sich um manuelle Verlinkungen oder um template-basierte Verlinkungen handelt.

Prüfung der Überschriftenstruktur anhand der H-Elemente im HTML
Durch die Definition von H-Elementen im HTML wird die Ordnung der Überschriften und somit die Seitenstruktur vorgenommen. Ein Dokument wird dadurch hierarchisch gegliedert.
Die H-Überschriften reichen von <H1> (Hauptüberschrift) bis <H6>. Dabei sollte es exakt eine H1-Überschrift geben. Zwischenüberschriften dürfen grundsätzlich mehrmals pro Dokument vorhanden sein. Wie viele und wie tief die Überschriftenstruktur geht, hängt stark vom thematischen Kontext ab. Meist reicht jedoch eine Untergliederung bis zur 3. Ebene (H3), um ein Dokument logisch zu strukturieren.
Auch wenn in der letzten HTML-Version mehrere Überschriften nach H1 ausgezeichnet werden durften, ist diese Zuordnung semantisch nicht korrekt und sollte deshalb bei einer einzigen H1-Überschrift belassen werden!
Die Seitenstruktur ist nicht nur für die Suchmaschine wichtig, sondern auch für den Nutzer. Denn die H-Struktur trägt zur Übersicht des Dokuments bei und hilft Nutzern, gesuchte Inhalte innerhalb des Dokuments schnell zu finden. Unübersichtlichkeit oder fehlende Struktur führen dagegen schnell zum Absprung von der Seite.
Wichtig: Überschriften sollten nicht als Gestaltungselement ohne jede Gliederungsfunktion verwendet werden.
Diese Fehler können durch die Überschriften-Prüfung schnell beseitigt werden:

- Fehlende Überschriften
- Doppelte Überschriften
- Leere Überschriften
- Falsche Hierarchie
Häufig entstehen Fehler in der Strukturierung von Überschriften-Hierarchien auch durch vorgegebene Website-Templates verschiedener Content-Management Systeme wie WordPress oder Typo3. So werden zum Beispiel mehrfache H1-Überschriften oder Menü- und Footer-Elemente automatisiert als H-Elemente erzeugt. Hier ist meist eine Überarbeitung im Quellcode durch die IT nötig, um diese Fehler zu beheben.
Zur schnellen Ermittlung der Überschriftenstruktur einer Seite kann man ebenfalls das Browser-Plugin Web Developer nutzen.
Dazu einfach im Reiter „Information“ auf die Funktion „View Document Outline“ klicken. Über einen extra Tab im Browser wird damit die Seitenstruktur anhand der Überschriften-Tags aufgelistet.

Zudem kann man so einfache Regeln für die Optimierung der Überschriften erstellen. Für Standortseiten, Rezeptseiten oder Produktdetailseiten lassen sich somit auch Muster ableiten, um die Struktur der Überschriften nicht immer wieder neu erfinden zu müssen. 😉
To-Dos für die Optimierung der H-Überschriften:
- Relevante Keywords für den entsprechenden Inhalt in H-Überschriften unterbringen
- Nachvollziehbare Struktur erarbeiten
- Überschriften hierarchisch ordnen
- Verständliche kurze Überschriften formulieren
- H-Überschriften nicht als reines Gestaltungselement verwenden
SEO-Prüfung der Titles und Descriptions
Title und Description sind für Suchmaschinennutzer der erste Kontaktpunkt mit der Zielseite und sollten deshalb dazu animieren auf das Suchergebnis zu klicken.
Außerdem ist das Title-Element für Google ein wichtiger Rankingfaktor und sollte deshalb in jedem Fall mit relevanten Informationen gefüllt werden. Das Description-Element trägt zusätzlich zur Klickattraktivität bei und kann damit die CTR verbessern. Somit zählt die Meta-Description nur indirekt als Rankingfaktor.
Title und Description einer Seite können mit dem Screaming Frog oder über den Sistrix Snippet-Generator geprüft werden. Eine weitere gute Möglichkeit zur schnellen Ermittlung, ohne in den Quellcode schauen zu müssen, ist auch das Plugin „SEO Meta in 1 Click“.

Title und Description sollten immer pro Seite individuell festgelegt werden. Denn: Wie soll der Nutzer wissen, welche Seite für ihn relevant ist, wenn der Websitebetreiber es selbst nicht weiß!
Hier haben wir dieses wichtige Thema einmal als Anleitung zum Schreiben von guten Metaangaben einmal in unserem Blog veröffentlicht.
Tipp: Für Seiten mit ähnlichen Inhalten, wie Standortseiten mehrerer Filialen, kann es sinnvoll sein, diese Metaangaben musterbasiert zu erstellen. Denn für diese Seiten muss man häufig nur den Standortnamen oder Ähnliches austauschen.
Überprüfung der Open Graph Tags
Open Graph Tags sind wichtig, wenn Seiten auf sozialen Netzwerken geteilt werden. Durch die Tags kann man bestimmte Elemente, wie das Vorschaubild und der Titel, definieren. Denn häufig funktionieren Inhalte in Facebook, Twitter und Co. anders als in der Suchmaschine.
Um zu prüfen, ob die Open Graph Tags richtig ausgezeichnet wurden, gibt es ebenfalls kostenlose Tools:
Dies ist kein relevantes Thema für die Suchmaschinenoptimierung. Wenn man das Thema aber einmal in der Erstellung der Seite mitdenkt, kann man damit in nur einem Schritt auch die Arbeit der Social-Media-Kollegen vereinfachen.
Achtung: Die Erstellung der Open Graph Daten sollte nicht dazu führen, dass die HTML-Elemente für Title und Description überschrieben werden!
Semantische Auszeichnung überprüfen
Strukturierte Daten erlauben es Suchmaschinen die Inhalte einer Webseite besser zu interpretieren und zu erkennen. Für die semantischen Auszeichnungen mit Hilfe des Vokabulars von schema.org lässt Google in verschiedenen Bereichen sogenannte Rich Snippets in den Suchergebnissen zu.
Diese Darstellungen gibt es momentan in Google: Such-Galerie von Google.
Dies ist der Grund, warum die Suchergebnisse in den letzten Jahren immer vielfältiger werden und es vor allem in der mobilen Ansicht immer mehr Varianten von Rich-Snippets gibt.
Beispiele für Rich Snippets:

Die Korrektheit der semantischen Auszeichnung einer Webseite kann man ebenfalls kostenlos testen. Google stellt hierfür das Testing Tool zur Verfügung. Mit diesem Tool kann man schnell prüfen, ob die Website ausgezeichnet wird und welche Art der Auszeichnung vorhanden ist. Außerdem werden Fehler der semantischen Auszeichnung angezeigt.
Wichtig: Das Testing Tool von Google wird in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Alternative empfehlen wir das Browser Plugin Structured Data Helper von Ryte. Vielen Dank an dieser Stelle an die Kollegen von Ryte für das pragmatische Tool!
Template Check (fast) ohne kostpflichtige Tools möglich
Wie hier beschrieben, lassen sich alle wichtigen Elemente eines Template Checks ohne ein kostenpflichtiges Tool evaluieren. Die Prüfung ist kein Hexenwerk und mit den richtigen Tools lassen sich schnell pragmatische Potenziale für die Suchmaschinenoptimierung ableiten.
Zur Prüfung genügen meist Grundkenntnisse in HTML und das Verständnis des technischen Aufbaus der Website. Der Umgang mit großen Datenmengen ist nicht notwendig. Anhand einzelner Seiten kann man Erkenntnisse für die gesamte Website erzielen.
Was der Template-Check nicht kann
Wichtig zu beachten ist, dass der Template-Check dabei hilft IT-Fehler zu beseitigen und die Seite besser nutzbar zu machen. Der Check gibt keine Auskunft darüber, ob man den Suchintent des Nutzers trifft oder wie die eigene Seite im Vergleich zu Konkurrenz aufgestellt ist. Hierzu ist ein fundiertes SEO-Audit notwendig!
Wir wünschen viel Spaß bei der Durchführung eigener Template-Checks. Auch in unserem SEO-Audit ist der Template Check ein wichtiger Bestandteil. Wenn ihr erfahren wollt, welche Bestandteile wir hier noch genauer unter die Lupe nehmen, schaut gerne mal in unserem SEO-Audit vorbei.

Rebecca Schwarz
SEO CONSULTANT
Mein Interesse für Online-Marketing und seine vielen Facetten wurden schon früh geweckt. Bereits während meines Studiums der Informationswissenschaft an der Hochschule Darmstadt fiel meine Wahl durch erfolgreiche Projekte und erste Berufserfahrungen auf die Suchmaschinenoptimierung. Hier habe ich gerade durch das Zusammenspiel aus Technik, Marketing, Kreativität und dem analytischen Denken meine Leidenschaft gefunden. In meiner Rolle als SEO-Consultant stelle ich mich immer wieder gerne neuen Herausforderungen, um mein Wissen praktisch anzuwenden und in der Zusammenarbeit mit Kunden Erfolge zu erzielen.