Ende November fand wieder ein Highlight der SEO-Branchen statt – die SEOkomm 2024 in Salzburg! Neue Location, spannende Insights, Top-Referenten und ein Publikum voller neuer und bekannter Gesichter. Ob neue Trends, Tipps oder bewährte Strategien – jetzt im Recap unsere Key Takeaways entdecken!
Johan von Hülsen: Entlang der Google-Prozesskette zu besseren Analysen und Strategien
Was für ein wunderbarer Ansatz für einen Vortrag: Die Geschichte des kleinen Dokumenten-Elfen Doki hat anschaulich die gesamte Prozesskette von der Indexierung bis hin zum Ranking gezeigt. So schön erzählt und verbildlicht, das bleibt garantiert im Kopf!
Was uns hängengeblieben ist:
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Den meisten zwar schon bekannt, aber dennoch schön sich die genaue Zahl in Erinnerung zu rufen: URLs, die seit 128 Tagen nicht gecrawlt wurden, fliegen in der Regel aus dem Index. Sie tauchen dann im GSC-Report “gecrawled, zurzeit nicht indexiert” auf. Hier macht es natürlich Sinn zu prüfen, was weg kann und welche URLs eigentlich ranken sollten, aber einer Überarbeitung bedürfen – im Idealfall vor Ablauf der 128 Tage.
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Johan hat auch die Rolle von bing nochmal auf den Punkt gebracht. bing befeuert die Ergebnisse aus Ecosia (vielleicht eine wichtige Zielgruppe für dich?), ChatGPT, Perplexity & Co. Trotz geringer Marktanteile in der Suche kann es deswegen sinnvoll sein, auch bing mitzudenken.
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Auch spannend war Johans “Ascorer-Hack”, in dem er weitere Informationen zu spezifischen Suchergebnissen in der Google-Suche vergleicht und so einen Überblick über ähnliche oder auch voneinander abweichende Informationen in den gerankten Seiten erhält. Spannend zur Einschätzung wichtiger Rankings und Verfeinerung wichtiger Seiten auch bei meinen Kunden.
Benedikt Kirch: Relaunch als Marktplatz – Best Practices und Fuck-ups beim Relaunch von obi.de
Ein Relaunch kann immer schmerzhaft sein, besonders wenn es fundamentale strukturelle Änderungen an der Website gibt, wie es der Fall bei Obi war. Benedikt gab Einblicke in teils unerwartete Herausforderungen, welche nicht immer perfekt gelöst werden können.
Was uns hängengeblieben ist:
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Der strategische Fokus von “Kategorieseite first” scheint sich zu “Produktdetailseite first” zu wandeln. Die Entwicklung sollte man in Zukunft unbedingt im Auge behalten.
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Für unterschiedliche Varianten eines Produkts müssen keine unnötig komplizierten Canonical-Regeln auf eine Hauptvariante implementieren werden. Mit der neuen semantischen Auszeichnung für Produktvarianten können alle Varianten ohne Probleme eigenständig indexiert werden.
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Obwohl es schon häufig gesagt wurde, ist es immer wieder wichtig, klare Aufgabenverteilungen und Strukturierungen zu besitzen – insbesondere, wenn Geschäftsmodelle, Technologien und die interne Suche gewechselt werden.
Christiane Kunisch: Better safe than sorry – die Macht des Testens im technischen SEO
Was machen, wenn es wieder viele unterschiedliche und starke Meinungen zu technischen SEO-Fragen gibt, aber keine davon stichfest oder eindeutig belegt ist? Einfach selbst testen und sich sein eigenes Bild machen!
Es wird zwar immer gesagt, dass man bei technischen Tests keine tiefen Programmierkenntnisse benötigt, Christiane hat dies an Beispielen nun auch belegt. Jetzt gibt es leider keine Ausreden mehr, sich davor zu drücken…
Was uns hängengeblieben ist:
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Google lässt mehr Spielraum als erwartet: Bei einer TTFB von bis zu zehn Sekunden & JavaScript Delays von bis zu fünf Sekunden berücksichtigt Google noch die Inhalte. Dennoch kann es zu einer langsameren Indexierung führen.
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Es müssen alle SEO-relevanten Inhalte innerhalb von fünf Sekunden nach dem Download des initialen HTML-Dokuments geladen werden, wenn diese indexiert werden sollen.
Rebecca Schwarz: SEO ohne Nachfrage? Konzentriere dich auf das Problem, nicht auf die Lösung
Jeder kennt es – man erstellt eine Nachfrageanalyse zu einem bestimmten Produkt und stellt fest: Es gibt gar keine Nachfrage. Mist. Auf was soll ich nun optimieren?
Unsere liebe Kollegin Rebecca Schwarz hat in ihrem Vortrag gezeigt, wie man mit einem Problem-orientierten Ansatz & ein Verständnis für die Bedürfnisse des Nutzers dennoch die passenden Inhalte erstellen kann. Ein wirklich schöner Vortrag, auch ohne die get:traction-Brille!
Für uns keine neuen Learnings, aber dennoch für jeden SEO wichtig:
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Verstehe die Intention des Nutzers! Welches Problem hat der Nutzer? Was ist die Lösung des Problems und wie kann mein Produkt bzw. meine Geschäftsidee dieses Problem lösen?
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Wenn mein Produkt das Problem eines Nutzers nicht lösen kann, dann benötige ich dazu auch keinen Inhalt auf der Website! Merke: Nur Content erstellen, der auch auf das Geschäftsmodell einzahlt.
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Es lohnt sich immer wieder, sich die unterschiedlichen Awareness-Phasen eines Nutzers zu verinnerlichen und zu wissen, welche Content-Art je nach Phase relevant ist.
SEOkomm 2024 im Recap für die Ohren: Interview mit Stefan Keil und Jens Fauldrath
In der neuesten Folge SEOHouse spricht Jens Fauldrath mit Stefan Keil, welcher Einblicke in seine Highlights & Learnings zur SEOkomm 2024 gibt. Unter anderem sprechen die beiden über technisches SEO und Testing, Relaunches und Migrationen und vieles mehr.
SEOkomm Recap 2023
Alle Jahre wieder SEOkomm. Auch 2023 waren wir wieder zu Besuch und konnten ein Teil dieser großartigen Veranstaltung sein.
Ein großes Dankeschön an Uschi & Oliver Hauser, sowie alle Beteiligten in der Orga, Technik & Catering, die wieder mal ein Wahnsinnsevent veranstaltet haben.
Nachfolgend haben die Kollegen Stefan, Holger und Eric ihre Learnings zusammengefasst.
Martin Splitt – JavaScript: SEO-Krimis aufdecken
JavaScript ist nicht das Problem – zu mindestens nicht immer. Das ist für uns tatsächlich nichts Neues, aber es ist immer wieder eine Freude, wenn Martin Splitt das nochmal in seiner charmanten Art ausführt.
In seinem Vortrag hat er an zwei Beispielen konkret gezeigt, wo man schauen kann, wenn es in Sachen JavaScript & Indexierung klemmt.
Um die beiden Beispiele etwas zusammenzufassen:
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In der GSC steht, dass die URL keinen Canonical hat, obwohl dieser korrekt angegeben ist? Manchmal lohnt sich ein genauer Blick in den Quellcode. So kann es sein, dass durch die Verwendung von unerwarteten Elementen im <head>, wie z.B. iframes via <noscript>, Google denkt, dass der <head> fertig ist und die restlichen Angaben aus diesem dem<body> zu ordnet. Und da der Canonical im <body> nichts zu suchen hat, kann es sein, dass Google diesen dann ignoriert. Bedeutet: Wenn Daten im <head> ignoriert werden, immer nach unerwarteten Elementen Ausschau halten.
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Der Googlebot hat keinen Service-Worker. Wenn dieser aber notwendig ist, um GET-Anfragen der Webseite zu beantworten, weil der Server nur POST versteht, dann könnte es ganz schnell dazu führen, dass man nicht mehr so gut indexiert ist 😉. Meint: Passt bei Umstellungen im JS-Framework auf, dass der Googlebot sie auch versteht. Und Prerender.io sorgt zwar dafür, dass der Googlebot die Seite verstehen kann, ist aber dennoch nicht die beste Wahl.
Weiteres Learning:
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Bei Indexierungsproblemen empfiehlt Martin in der Q&A Speedrun-Runde, das lastmod in den Sitemaps anzupassen und Hubpages manuell einzureichen. Martin kann wirklich in doppelter Jens-Geschwindigkeit sprechen, wenn die Zeit drängt.
Johan von Hülsen – Wie ein Google-Leak Deine Sicht auf SEO verändert
Ranking ist nicht gleich Ranking. Johan von Hülsen hat in seinem Vortrag über ein Google Leak aus 2018 gesprochen und dabei die Bestandteile „Twiddler, Ascorer und Navboost“ genauer unter die Lupe genommen. Für die Details, unbedingt bei Johan direkt melden.
Was uns aber hängengeblieben ist:
Es finden mehrere Ranking- bzw. Re-Rankingprozesse bei der SERP-Erstellung statt. Erstmal das „einfache“ Dokumentenranking (was eher in Richtung TF-IDF geht) und auf diesem Set folgt das Re-Ranking durch Twiddler oder Navboost, sofern es auf das Ergebnisset angewendet werden kann. Warum das so spannend ist? Wenn es mal mit dem Ranking klemmt, ist es sinnvoll sich darüber Gedanken zu machen, wo es klemmen kann. Alles, was nicht einfache Indexierungsprobleme sind, verlangen einem schon eine tiefere Idee des Rankingsprozesses ab und diese Idee konnte Johan deutlich anreichern. Danke dafür! 😊
Lese- bzw. Anschau-Empfehlungen von Johan:
Beide Dokumente sind schon älter, geben aber “insights from inside” zur Funktionsweise von Google.
André Goldmann – Daten-Exporte aus SEO-Tools richtig nutzen: Von der Aufbereitung bis zur Berichterstellung
Da gibt es nicht nur BigQuery… – André Goldmann hat eine Reihe an spannenden Tools und Prozessen mitgebracht, die es bei der Arbeit mit Daten zu beachten gilt. Glücklicherweise können wir bei vielen dieser Themen einen Haken dran machen, da wir tolle Kollegen haben, die sich damit beschäftigen. Einige der Tools waren aber so spannend, dass wir sie uns definitiv nochmal anschauen werden, um ggf. auch mal 1-2 Ideen auszuprobieren, bevor wir unser Data-Team mit wirren Anforderungen nerven 😉
Learning:
Selbst ist der SEO und es braucht nicht immer gleich die AWS-Cloud oder BigQuery, um Daten regelmäßig abzulegen und zu verknüpfen.
Artur Kosch – ChatGPT in SEO & Content Marketing: So integrierst du KI sinnvoll in deine Prozesse und Workflows
Artur geht durch den gesamten Content Erstellungsprozess von der Themenrecherche über Keyword-Analysen, Wettbewerbsvergleich, Content-Struktur, Semantik, Layout, Textproduktion bis zur Generierung von Bildern und Videos und zeigt dabei, wo man wie mit der KI arbeiten und Zeit einsparen kann.
Das ganze gipfelte in einem Showcase, in dem er einen Video-Kurs mit sich selbst als Präsentator produziert hat. Die Inhalte lassen sich praktisch on the fly anpassen und in fast jeder beliebigen Sprache veröffentlichen.
Learning:
“Schreib mir einen Text über” ist kein vernünftiger Prompt. Es sollten immer
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die Rolle des Schreibenden
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der Kontext des Textes
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das Ziel des Contents
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die Aufgabe, die der Text zu erledigen hat
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Beispiele
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das Format
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und der Ablauf des Erstellungsprozesses definiert werden.
Um zeitsparend gute Ergebnisse zu bekommen, ist der letzte Punkt besonders wichtig: “Bitte gib mir nicht alle Ergebnisse auf einmal, sondern arbeite Schritt für Schritt und warte auf Feedback, bevor Du weitermachst”.
Niels Dahnke – SEO-Workflows für konsistente, skalierbare Ergebnisse
Definierte Workflows machen einem nicht nur das Leben leichter, sondern sind auch für das Unternehmen nachhaltig wichtig. Sei es beim Onboarden von SEO-Kunden, oder bei konkreten SEO-Tasks.
Wer macht was wann? Wenn Aufgaben, Zuständigkeiten und Abhängigkeiten definiert sind, werden Fehler wie sie bei EuSpRIG Horror Stories dokumentiert sind viel schwerer zu machen sein.
Kein Learning, aber wieder mal ein super Vortrag von Niels, welcher motiviert, die lang aufgeschobenen Dokumentations-Tickets anzugehen.
Matthias Hotz – Here be Dragons: Minenfeld technisches SEO
Der Titel des Vortrags war Programm: Nur SEOs, welche sich mal bereits mit dem IT-Drachen angelegt haben konnten hier spannende Insights aus 15 Jahren technischem SEO mitnehmen. Aber auch für alle, die es noch nicht zum Drachentöter geschafft haben, hatte Matthias eine Lösung und zeigte, wie man ein besserer technischer SEO wird. Am nachhaltigsten, indem man Fehler macht und daraus lernt.
Learnings:
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Ein Problem ist nur dann ein Problem, wenn die SEO-Performance der Seite darunter leidet.
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Ein Problem bleibt ein Problem, wenn man die Symptome (meist Tool-Fehlermeldungen) angeht, aber nicht die Ursachen.
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Manchmal muss man einen Schritt zurück gehen und sich fragen, was das eigentliche Ziel im technischen SEO ist.
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Sprich‘ die Sprache Deiner Ansprechpartner. Und monitore nicht nur Fehler, sondern gib‘ ihnen einen Grund, ihre Erfolge zu feiern.
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Alles, was JavaScript nach 5 Sekunden nicht lädt, ignoriert der Googlebot.
SEOkomm Recap 2022
Endlich wieder SEOKomm! In diesem Jahr konnten wir wieder in Salzburg mit dabei sein! Hier geht der Dank an Oliver Hauser und das gesamte Orga-Team für die tolle Organisation, die super Auswahl der Referenten und Referentinnen sowie das exzellente Catering. Wir freuen uns schon jetzt auf 2023.
Nachfolgend haben die Kollegen Eric, Holger und Rebecca ihre Take-Aways zusammengefasst.
Patrick Krebs – Webseiten-Performance-Monitoring und -Optimierung bei OBI
Patrick stellte in seinem Vortrag vor, wie OBI seine Website überwacht und spannende Insights aus kostenfreien Tools gewinnt, um die Performance zu verbessern.
Um das zu veranschaulichen, hat sich Patrick für einen kurzen Zeitraum die Websites aller Speakerinnen und Speaker angeschaut. Ergebnis: Wingmen gewinnt den orangenen Obi-Biber für die beste Performance.
Die Toolempfehlungen:
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als Dashboard zur Visualisierung der Daten: Grafana: The open observability platform | Grafana Labs
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die Open-Source-Software sitespeed.io:Welcome to the wonderful world of Web Performance
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Gemeinsam mit Grafana lassen sich hiermit schnell und einfach Reports der Website-Performance erstellen. Neben der CWV-Werte, gibt es hier beispielsweise auch Daten zu den CO2-Emmissionen der Websiteaufrufe:
- Dokumentiert ist das Projekt in GitHub.
- Wir werden uns die Toolempfehlungen mal genauer anschauen! Danke, Patrick!
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Wir werden uns die Toolempfehlungen mal genauer anschauen! Danke, Patrick!
Martin Splitt – Auditing JavaScript Websites
Bei Martin ging es mal wieder um JavaScript und wie Google damit im Crawling und Indexing umgeht.
Seine spannendsten Aussagen (diesmal sogar auf Deutsch!):
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“JEDE URL WIRD GERENDERT”. Das Rendering ist fester Bestandteil der Indexierungs-Pipeline. Die gerenderte URL wird indexiert.
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Google ist in der Lage Website zu rendern und zu indexieren, egal ob es sich um Client-side Rendering oder Server-side Rendering handelt. Wichtig ist aber: Es muss korrekt implementiert werden!
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Diagnose von Problemen in der GSC:
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Martin verdeutlichte nochmal, dass für eine Diagnose einer URL immer der Bericht “gecrawlte Website anzeigen“ angeschaut werden soll:
- Enthält der Quellcode alles was er soll, sieht Google das und kann die Seite korrekt indexieren.
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Im Live-Test kann es dagegen immer mal zu Anzeigefehlern kommen, das liegt laut Martin eben genau daran, dass es um eine Live-Abfrage geht. Bei der Anzeige “Other Errors“ liegt das meist an Google, nicht an der Website!
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Fun-Fact: Martin Splitt: “Nach dem Live-Test IMMER mit dem HTML arbeiten, der Screenshot ist FAKE”
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Wer damit nicht klar kommt: “In der Landwirtschaft gibt es auch schöne Berufe.”
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Stefan Vorwerk – E-Commerce-SEO meistern – So gewinnt man als kleinerer Shop gegen Amazon, Zalando & Douglas
Stefan sprach in seinem Vortrag über Möglichkeiten sich mit kleinen Online-Shops gegen die großen Online-Shops durchzusetzen. Neben dem wirklich guten Vortragsstil, haben wir diese Insights mitgenommen:
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Take-Away 1: Analyse der Featured Snippets
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Laut Stefans Analyse findet in der SERP immer wieder amazon.de mit den Inhalten des Marketplace in Featured Snippets statt.
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Stefans These: Es scheint zu diesen speziellen Suchanfragen sonst kaum relevante Informationen zu geben, weshalb Amazon immerhin ausreichend Mehrwert bietet, um auf Position 0 zu kommen.
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Für KleinunternehmerInnen heißt das: Schaut euch die Snippets an und versucht diese für die eigene Produktpalette selbst zu besetzen!
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Take-Away 2: DESI 250
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Hier gibt es eine Zusammenstellung der 250 sichtbarsten E-Commerce Shops, welche Stefan aus den Sichtbarkeitsdaten von SISTRIX zusammenträgt. Den Link dazu gibts hier DESI 250: Dt. E-Commerce Sichtbarkeitsindex [SEO] | stefan-vorwerk.com
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Take-Away 3:
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Stefan trinkt Whiskey nur mit Cola.
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Sophie Baumbach – Suchintention verstehen und für SEO nutzen
Sophie hat in ihrem Vortrag sehr anschaulich die Grundlagen der Suchintentionen erläutert und gezeigt, wie diese sich in der SERP widerspiegeln:
Dabei hat sie auch an konkreten Beispielen gezeigt, warum die Suchintention nicht immer eindeutig ist, wenn man sich nur die Daten anschaut, z.B.:
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Brand-Suchbegriffe sind nicht immer auf dem ersten Blick erkennbar (z.B. “kind hörgerät” sind nicht unbedingt Hörgeräte für Kinder, sondern von der Marke KIND)
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Suchintentionen können sich auch ändern (siehe extrem-Beispiel “corona”)
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Gegenderte Begriffe können unterschiedliche Intentionen haben (z.B. “maler”, in der SERP werden Maler- Lackiererbetriebe angezeigt, & “malerin”, es werden berühmte Malerinnen gezeigt)
Die Fazits (man kann sie gar nicht oft genug wiederholen):
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Vor der Erstellung von Content immer nochmal einen Blick in die SERP werfen, ob das Keyword auch die richtige Suchintention bedient.
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Wird die Suchintention zu einem Keyword nicht von der Landingpage getroffen, hat man nur wenig Chance dazu zu ranken!
Bastian Grimm – AI is eating the world (and Google)
Bastian zeigt in seiner Keynote anhand eines Live-Experiments mit den Zuhörer & Zuhörerinnen eindrucksvoll, wie gut Künstliche Intelligenz mittlerweile bei der Erstellung von Texten sind.
Unter jedem Stuhl im Saal befindet sich ein Umschlag mit zwei Texter, einer vom Menschen geschrieben, einer durch die KI erstellt (insgesamt vier verschiedene Testgruppen). Jetzt stimmt das Publikum ab: “Welcher Text ist besser?” (..wichitge Randnotiz: In der Umfrage geht es nicht darum zu schätzen, welcher Text durch die KI erstellt wurde, sondern welcher Text besser gefällt!)
Das Ergebnis: Das Publikum ist sich uneinig und in fast allen Testgruppen geht die Umfragen 50/50 aus, ob der Text des Menschen oder der Maschine besser ist.
Doch dies betrifft nicht nur Texte, sondern auch Bilder und andere Medien. Was das für die Zukunft von SEO bedeutet, konnte auch Bastian nur vage schätzen. Was aber fest steht: Es wird sich in den nächsten Jahres noch einiges ändern!
Take-Away:
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AI generierter Content funktioniert.
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AI generierter Content funktioniert besser mit eigenen Trainingsdaten.
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AI generierter Content funktioniert am besten, wenn ein Redakteur drüber schaut.
Mario Fischer – Der richtige Umgang mit SEO-Daten
Mario hat es (fast) wieder getan: Ein Hochzeitsantrag auf der SEOkomm! Diesmal allerdings an eines unserer Lieblingstools: KNIME. Warum er so in dieses Tool verliebt ist, wurde dem Publikum sehr schnell klar. Noch nie war es einfacher mit Daten zu arbeiten – und das ganz ohne Programmierkenntnisse!
In KNIME können per Drag & Drop einzelne vorgefertigte und individualisierbare Arbeitsschritte (in Form von Knoten) mit einander verbunden werden, um ganze Prozesse und Workflows für die Bearbeitung von Daten zu erstellen. So können Prozesse, wie das Zusammenführen und Aufbereiten von Daten aus unterschiedlichen Quellen, einmalig in KNIME erstellt werden und immer wieder per Klick ausgeführt werden. Das spart im Arbeitsalltag nicht nur massig Zeit, sondern auch die Einstiegshürde ist in KNIME relativ gering.
Take-Away:
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Nutzt KNIME!
Psssssst: Du willst mehr über KNIME erfahren? Dann findest du hier weitere Informationen:
Weitere Recaps zur SEOkomm 2022:
- SEOkomm 2022 Recap – Nachbericht mit allen Kernaussagen von SEO-Küche
- Deine tägliche Dosis SEO: SEOkomm Recap von Ryte
- Recap zur SEOkomm 2022: Alle Highlights, die Sie verpasst haben! von clicks.digital
SEOkomm-Recap 2021 von Holger Etzel
Ich hab mich sooo darauf gefreut, nach etlichen Jahren endlich wieder mal auf die SEOkomm zu kommen. Und dort auf meinen Darmstädter Lieblingskollegen Eric zu treffen. Und dann kam was kommen musste, das große C schlug zu. Eric war vernünftig und nahm Remote teil. Ich war nicht so vernünftig aber umso vorsichtiger und fuhr nach Salzburg.
Und um es vorwegzunehmen: meine ohnehin hohen Erwartungen wurden von Uschi und Oliver Hauser und Katrin Schwaiger wieder einmal weit übertroffen.
Hier stelle ich euch aber zunächst meine drei Highlights der Konferenz vor.
Vortrag der Konferenz
Johan von Hülsen: Wie Google funktionieren könnte: Was ich aus 20h Gesprächen von John, Martin, und Gary gelernt habe.
Ich habe mich schon oft und häufig damit auseinandergesetzt, wie Google wirklich funktioniert (ähm, ok… it’s my job…). Aber ich glaube noch nie hat jemand die Googler so penibel auseinandergenommen und auf unsere Theorien, Schein- und begründetes Wissen gematched wie Johan. Und das war „nur“ der Ersatz für einen ausgefallenen Vortrag.
Worum ging es? Johan hat nichts Eigenes fabriziert, wie er seinen Vortrag entschuldigend eingeleitet hat. Sondern alle (-1) bisherigen Folgen des Search off the Record Podcasts durchgehört bzw. die Transkripte analysiert und die Aussagen von John, Gary und Martin Splitt mit unseren Theorien abgeglichen. Ich hoffe, er veröffentlicht die Slides noch.
Speaker*in der Konferenz
Nora Taubert mit GSC WOW – Google Search Console richtig nutzen
Nora Taubert war angeblich das erste Mal als Referentin auf einer Bühne. Ich erinnere mich mit Grau(s)en an mein erstes Mal zurück.
Vom Thema her hatte ich auf eine Überraschung gehofft. In dem Sinne, dass es fast unmöglich ist, mir noch etwas Neues zur GSC zu sagen. Und so war es auch.
Aber das ist keine Kritik. Eine Konferenz kann nicht nur cutting-edge-top-of-the-pops Vorträge haben, die außer dem Vortragenden keiner versteht. Dieser Vortrag war Basic und das ist gut so. Aber: er war basic und jeder Anfänger hätte danach verstanden, was, wann, wo und warum mit der GSC zu tun ist und was nicht.
Und wie Nora vorträgt, hat mich umgehauen. Sollte es die Vorträge als Download geben – Konsumbefehl! Ich hoffe im Stream kommt sie genauso gut rüber wie live. Allein durch das Zusammenspiel aus Gestik und Slides würde den Vortrag sogar ohne Tonspur vollkommen funktionieren lassen. Ich lehne mich noch nicht einmal über den Fensterrahmen geschweige denn aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass die Art und Weise der beste Vortrag war, den ich auf dieser Konferenz sehen durfte. Wenn Du auch mal sprechen willst, schau Dir Nora an und versuche zu lernen.
Organisation der Konferenz
Stell Dir vor, Du hast die (für mich) am besten organisierte Konferenz im DACH-Raum. Von der Betreuung im Vorfeld über die WLAN-Abdeckung, Speaker-Auswahl und -Betreuung, Teilnehmerbetreuung von Servicemail bis (Danke Uschi!) Taxiruf, BÜHNENDEKO (ihr spinnts!), Leih-Powerbanks, der kürzestfristige Ersatz für Speaker:innen, die nicht kommen konnten, …. Und das seit 10 Jahren. Und mit Recht ist Euer Slogan, Anspruch und Messlatte „die Konferenz mit Herz“. Und dann kommt Corona und Auflage # 11 wird gecanceled. Egal, nächstes Jahr ist der Mist überstanden und im Sommer schaut es auch tatsächlich so aus. Dann [insert grenzübergreifende political fuck ups here] kommt das große C zurück und das nicht (Stand heute in meiner Berliner Bubble) vergleichsweise gemächlich, sondern in der Version „Thors Hammer kampfkraftverstärkt“. Mit täglich wechselnden Rahmenbedingungen, einer Regierung, die innerhalb von nur einer Woche von „ois easy“ auf Panic-Mode schaltet und in den letzten Tagen vor der Konferenz fast stündlich Deine Möglichkeiten und Unmöglichkeiten auf den Kopf stellt.
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Ein Beitrag geteilt von Online Expert Days (@onlineexpertdays)
Ich hätte wahrscheinlich aufgegeben. Oliver, Uschi und Katrin Schwaiger haben (ganz sicher nicht) gedacht „göh scheißn! Hold my beer!“ (ich möchte nicht wirklich wissen, was sie gedacht haben). Mit knapp der Hälfte der Teilnehmer vor Ort haben sie für die daheimgebliebenen den sicher ziemlich leeren Markt der Veranstaltungstechniker aufgemischt und über Nacht auch noch Kamerateams und -technik besorgt. Über Nacht! Führt jemand eine Strichliste wie oft ich „ihr spinnts!“ schreibe? Ihr spinnts!
Kurzer Abriss der anderen Vorträge
Keynote von Bastian Grimm: Action Replay: Alles auf Anfang?
Bastian Grimm beginnt mit der Provokation „technisches SEO ist tot“ „Content ist keine Alleinstellungsmerkmal mehr“ und „Links sind nicht mehr ausschlaggebend“. Und er blickt zurück auf den „Summer of Updates“. Er ist überzeugt, dass immer mehr und immer mehr sich überlappende Updates kommen werden. Warum? Weil das „traditionelle“ Machine Learning abgelöst wird. Bei bisherigen auf Learning-to-Rank basierenden Updates ist das, was die Maschine macht eine Black Box und nur die nur die Ergebnisse werden betrachtet und gewertet, ob die in die gewünschte Richtung gehen. Mit neueren Entwicklungen wie TensorFlow und GUMS werden die Vorgänge nachvollziehbar. So kann gezielter, schneller und auch parallel gearbeitet werden.
Und der Trend zur Antwort ohne Frage ist mit Google Lens und Discover erst am Anfang. Google wird auch jenseits der SERP immer besser die Situation und die Intention der Nutzer besser verstehen und Antworten geben ohne dass eine Frage eingegeben wird.
Leider ist Bastian durch den Vortrag galoppiert. Mega interessant, aber die Infos auf Tonspur und Slides zu erfassen war für mein Altherrenhirn eine Herausforderung.
Ein paar schöne Quellen, Beispiele und Querverweise, die Bastian gezeigt hat:
- Alphabet weiß, was es sagt. Und dass früher oder später alles öffentlich wird. Deshalb gibt es Sprachschulungen
- Google ist traditionell eher schwach in der Bilderkennung. Aber Google Lens, also die „echte“ Bildersuche lässt sich auf Chrome/Desktop in den Einstellungen chrome://flags aktivieren. In manchen Bereichen funktioniert das erschreckend gut, in anderen (noch) gar nicht.
- Kevin Indig ist immer eine gute Quelle, wenn es um User Intent geht
Seine Prognose für die nahe Zukunft:
- In naher Zukunft werden Entitäten und structured Data noch wichtiger. Das ist aber nur ein Zwischenschritt, weil Google sauber strukturierte Trainingsdaten braucht, um die „echte“ Welt zu erfassen.
- Chrome als Web-Betriebssystem wird noch mehr gepusht.
- Das Multitask Unified Model (MUM) wird Google helfen, Inhalte unabhängig von Sprache und Medium zu verstehen. Dadurch steigt der Wettbewerb für Seitenbetreiber.
- Der Fokus liegt auf der aufgabenbasierten „klassischen“ Suche.
- „Jetzt kaufen“ Button innerhalb der SERPS kommt innerhalb der nächsten 12 Monate
Ich teile davon zumindest in der nahen Zukunft 3 von 5 Punkten. Auf einem längeren Horizont aber doch alle.
Stephan Czysch: Screaming Frog für Fortgeschrittene: Tipps & Anwendungsfälle für die Praxis
Stephan nimmt uns mit auf einen Ritt durch die Möglichkeiten unseres Lieblingstools, dem Screaming Frog. Learning für mich: Die Dokumentation der Releases ansehen. Obwohl ich ständig mit dem Frog arbeite, kannte ich doch einiges noch nicht. https://www.screamingfrog.co.uk/seo-spider/release-history/
Die Highlights des Frosches für Stephan:
- Custom Extraction für alles Mögliche!
- Vergleich verschiedener Crawls und Versionen
- Automatisierte Crawls
Die ganze Präsentation stellt Stephan hier bereit: https://www.stephan-czysch.de/seokomm-2021
Björn Darko: Das SEO Canvas – Was SEOs von Produktmanagement lernen können
Björn war Inhouse-SEO bei Ringier, ist Inhouse SEO bei Visual Meta und dazwischen VP Product bei Searchmetrics. Gemein ist den drei Stellen, dass er mindestens so viel Produktmanager wie SEO war.
In seinem Vortrag stellt er Produktmanagementpraktiken vor und überträgt sie auf SEO.
Stefan Fischerländer: So nutzt du die Google-Search-Console-API wie ein Profi – ohne zu programmieren
Mehr aus den GSC-Daten holen? API abfragen!
Und das ist kein großes Hexenwerk. Stefan hat gezeigt, wie kinderleicht (also nicht die ganz kleinen, etwas Fachwissen bedarf es schon) man die Daten per API abfragt und welche Limitierungen es gibt. Am besten packt man diese in ein Data Warehouse und clustert sie direkt mit für die bestmöglichen Insights.
Markus Hövener: Featured Snippets + Rich Results: CTR-Booster oder Gefahr?
Markus Hövener spielt eine halbe Stunde lang das für und wider von Featured Snippets und Rich Results durch. Er ist durchaus nicht unkritisch, ob es wirklich gut ist, so gut zu sein. Aber am Ende hilft das alte SEO-Mantra: Du brauchst mehr Links!
Johan von Hülsen: Wie Google funktionieren könnte: Was ich aus 20h Gesprächen von John, Martin, und Gary gelernt habe.
Ich hoffe auf die Veröffentlichung des gesamten Vortrags durch Johan.
Natascha Schindler: How to Train your SEO
Da macht sich jemand richtig Gedanken über Nachwuchsarbeit. Bravo! Hier der Vortrag nochmal als Blogartikel.
Nora Taubert: Google Search Console richtig nutzen
Ich hatte meine Lobeshymne schon gesungen. Wenn ich an Bewegtbild kommen sollte (achtet auf die Gestik, Wahnsinn!) binde ich das hier ein.
Hannes Richter: SEO beginnt im Datenmanagement
Ick bin ja een Hannes-Fanboy, seit es bei mir auf der Campixx bei einem Vortrag von ihm Klick gemacht hat. Nämlich wie man mit Gephi nicht nur die Netzwerke von Theaterstücken sichtbar machen kann, sondern auch bei realen Netzwerken in Größenordnungen, mit denen wir arbeiten, mehr sehen kann als nur eine dunkle Wolke.
Die Folien zum Vortrag gibt es hier.
Johan von Hülsen: So hast Du es noch nie gesehen: Interne Verlinkungsanalyse like a Pro
A propos Netzwerke und Visualisierung: Johan doesn’t. Aber er verschenkt ein bisschen Code für die Analyse interner Verlinkungen.
get traction
Für Fragen zum Artikel stehen wir gerne zur Verfügung. Schreiben Sie uns einfach eine Mail an info@gettraction.de
2 Kommentare:
Juhu, Ziel erreicht: Auch erfahrene Screaming Frog-Nutzer konnten also etwas aus meinem Vortrag mitnehmen. Das freut mich! 🙂
Vielen Dank für die Erwähnung meines Vortrags und bis ganz bald!
Stephan
„Ich hoffe auf die Veröffentlichung des gesamten Vortrags durch Johan.“ –> On it! 🙂
Schönes Recap, man spürt beim Lesen deine Begeisterung, das war wohl (mal wieder) richtig gut in Salzburg! Liebe Grüße nach Berlin 🙂